Reis gehört weltweit zu den am häufigsten verwendeten Grundnahrungsmitteln. Leider hat die Reispflanze die Eigenschaft, recht effektiv Arsen aus dem Boden aufzunehmen. Gibt es Möglichkeiten, die damit zusammenhängenden Probleme zu umgehen? Oder können wir jetzt keinen Reis mehr essen? Welche Lösungen gibt es?
Reis und Reisprodukte (wie z. B. Reiswaffeln, Reismilch, Reismehl) weisen vergleichsweise hohe Arsengehalte auf. Diese können die Gesundheit beeinträchtigen und zu einem höheren Krebsrisiko führen, wobei die Arsengehalte in Reisprodukten höher sein können als im Reis selbst (BfR, 2014). Auch Milch und Milchprodukte sind bedeutende Arsen-Quellen sein (Gundert-Remy et al, 2015).
Tip zum Kochen von Reis zur Reduktion des Arsengehalts
In einer Untersuchung konnte eine 60 %ige Reduktion des Arsengehalts erreicht werden (Gray et al., 2016). Die Forscher wuschen den Reis zunächst für 3 Minuten, um ihn dann für 20 Minuten (weißer Reis) bzw. 45 Minuten (Vollkornreis) in der 10fachen Menge an Wasser zu kochen – also im Prinzip so, als koche man Nudeln. Überschüssiges Wasser wurde abgesiebt. Dies könnte das Krebsrisiko durch Arsen über einen Zeitraum von 50 (Erwachsene) bzw. 6 Jahren (Kinder) um etwa das 2,5fache reduzieren (FDA, 2016).
Sollte Reis nun gemieden werden?
Reis ist, gerade in der Vollkorn-Variante, an sich ein gesundes Lebensmittel, was wenig überrascht, denn es zählt zu Getreide – und Vollkorngetreide steht im Zusammenhang mit einer geringeren Sterblichkeit aufgrund von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs sowie einer geringeren Gesamtsterblichkeit (Chen et al., 2016).
Vollkorngetreide ist eine gute pflanzliche Proteinquelle und auch reich an Ballaststoffen. Was ist aber mit dem Krebsrisiko? Einer Studie zufolge besteht keine Korrelation zwischen längerfristigem Reisverzehr und Krebsrisiko (Zhang et al., 2016). Da vom (Vollkorn-) Reis eigentlich eine protektive Wirkung zu erwarten ist, kann vermutet werden, dass diese durch die Wirkung von Arsen möglicherweise aufgehoben wird. D. h. man kann Reis schon essen, empfohlen ist Vollkornreis, aber wenn man hier Bedenken hat, kann man problemlos auf andere Vollkorngetreide (wie Hafer, Roggen, Dinkel) oder auch Pseudogetreide (wie Quinoa, Buchweizen, Amaranth) ausweichen. Darüber hinaus dürfte der Arsengehalt vom Anbaugebiet und dem jeweiligen Boden abhängen.
Bei anderen Lebensmittel, in denen Reis verarbeitet ist (etwa in Form von Reismehl oder Reiswaffeln) kann ebenfalls substituiert werden, wobei hier besonders auf vulnerable Gruppen wie z. B. Kinder, geachtet werden sollte. Ebenfalls ist nicht zu vergessen, dass wie oben erwähnt, auch Milch und Milchprodukte Arsen enthalten können. Dazu zählt auch Säuglingsnahrung, wobei dies hier – wie eigentlich in allen Fällen – auch vom Produkt abhängt und beim Hersteller erfragt werden kann. Dies trägt u. U. zur Sensibilisierung bei.